Unsere aktuelle Presseaussendung zum Thema „Äschenprojekt Pinzgau“:
Sie gilt als der schönste Fisch in unseren heimischen Gewässern und ist ein Highlight für jeden
Angler – die Äsche. Dass dieser Fisch im Pinzgau überhaupt noch gefangen werden kann, ist dem unermüdlichen Einsatz einer Gruppe von Fischereibewirtschaftern zu verdanken.
Der Frühling ist jene Zeit, in der sich die Äsche auf den Laichzug begibt. Sie zieht von den
Hauptflüssen in ruhigere Nebengewässer, um sich dort zu vermehren. Doch gerade diese intakten
Nebengewässer wurden im Pinzgau während der vergangenen 50 Jahre stark dezimiert.
Wassergräben wurden durch Drainagen ersetzt, Gewässer durch Verbauungen voneinander
abgetrennt und Laichhabitate durch unsachgemäße Bachräumungen zerstört. Zu Beginn des
vergangenen Jahrzehntes wurden kaum mehr Äschen im Pinzgau gefangen.
Fischer als Geburtshelfer
Vor rund zehn Jahren schlossen sich Fischzüchter Stefan Magg und die Fischereibewirtschafter
Matthias Gassner und Simon Brandtner zusammen, um den Fortbestand der Äsche im Pinzgau zu
sichern und die Population wieder zu vergrößern. Jedes Jahr im Frühjahr werden die Gewässer genau
beobachtet. Dort wo Äschen beim Aufstieg in die Laichgewässer gesichtet werden, rücken die Fischer
mit einem elektrischen Fanggerät an. Die laichreifen Äschen werden dem Gewässer entnommen, um
Eier (Rogen) und Samen (Milch) abzustreifen und in Behältern zu vermischen. Die Fische können
dann wieder unversehrt ins Gewässer zurückgesetzt werden. Die befruchteten Äscheneier werden in
der Fischzucht Kehlbach von Stefan Magg aufgelegt. Nach ca. 6 Wochen schlüpfen die Jungfische.
Zwei Jahre lang werden sie in der Fischzuchtanlage betreut, danach kommen sie mit einer Länge
zwischen 14 und 20 cm wieder in ihre Heimatgewässer zurück.
Rückschlag durch Hochwasser
Auch heuer sind Stefan Magg und seine Helfer wieder unermüdlich unterwegs, um laichreife Äschen
zu fangen. Doch das Hochwasser des Vorjahres macht sich bemerkbar. An einem Nebengewässer der
Saalach in Saalfelden, in dem im Vorjahr mehr als 100 adulte Äschen gefangen werden konnten,
waren es heuer nur 8 Stück. „Es ist ein harter Weg, der immer wieder durch Rückschläge gezeichnet
ist“, berichtet Fischereimeister Stefan Magg. „Wir haben im Vorjahr in der Saalach nach dem
Hochwasser zwar 4.500 Stück zweisömmrige Äschen eingesetzt, diese sind aber noch nicht laichreif
und ziehen deshalb auch noch nicht in die Nebengewässer“. Und so verbringen die Fischer heuer
besonders viele Stunden am Wasser, um wieder genügend Eier für die kommenden Generationen
der Äsche zu gewinnen.